AI Search: Das Dilemma der Verlage

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Die Verlage stehen bei dem Thema AI Search (jüngst von OpenAI und länger schon von anderen) vor dem gleichen strategischen Dilemma wie bei Google News. Inhalte lizenzieren oder nicht?

Meine Einschätzung: Es ist kompliziert. Wenn man einmal nüchtern auf die Pro und Cons schaut, wüsste ich auch keine einfache Entscheidung. Ist wer schlauer? Hier die meine Überlegungen für eine Lizenzierung (Pro) unde dagegen (Contra):

Monetarisierung der eigenen Inhalte

  • Pro: Man bekommt Geld für die eigene Leistung. Dafür macht man das ja.
  • Contra: Wenn Nutzer die eigenen Inhalte bei ChatGPT lesen, tun sie das nicht mehr bei uns – dementsprechend sinken die Abo/Werbeeinnahmen

ChatGPT schreibt die Texte, sie sind nicht original

  • Pro: Es gibt eh keinen eigenen Schreibstil
  • Contra: Kein Einfluss auf die Qualität, die mit dem eigenen Namen gekennzeichneten Inhalte werden beliebig.

Die Konkurrenz macht es

  • Pro: Wenn man nicht dabei ist, wird man irrelevant.
  • Contra: Wer Qualität und Korrektheit haben will, muss uns im Original lesen.

Traffic aus den Links

  • Pro: Durch die Verlinkung der Treffer bekommt man Traffic auf die eigenen Seiten.
  • Contra: Kaum jemand klickt auf die Links, der Inhalt steht ja schon davor.

Daten werden zum Training genutzt

  • Pro: Nachrichten veralten eh schnell und sind nur noch wenig wert. Von der Erwähnung in ChatGPT-Antworten kommt vielleicht später long tail Traffic auf die Webseite.
  • Contra: Die eigenen Inhalte sind außerhalb der Kontrolle. Einmal trainiert, kann man sie nicht wieder zurückholen.

Bei Unternehmens-Know-how gibt es für mich keine Diskussion: Das sollte niemals rausgegeben werden. Bei News-Inhalten kann man aber durchaus Pro-Argumente finden. Was also tun?

Anmerkungen und Kommentare: Zum LinkedIn-Beitrag

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