KI-Vorschriften kein Problem in Deutschland?

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Vorschriften, Risiken, Governance – sind diese Themen für deutsche Unternehmen bei KI kein Problem? Dies legt zumindest die aktuelle Deloitte-Studie nahe.

Das jüngste Update der Deloitte-Studie „State of Generative AI in the Enterprise“ zeigt: Deutsche Unternehmen nennen drei zentrale Barrieren zur KI-Adoption deutlich seltener als der globale Durchschnitt:

  • Nur 30% der deutschen Unternehmen äußern Bedenken hinsichtlich Vorschriftenverstößen, verglichen mit 36% der globalen Befragten.
  • Die Herausforderung des Risikomanagements bewerten deutsche Unternehmen mit 23% niedriger als der globale Durchschnitt von 30%.
  • Ein fehlendes Governance-Modell stellt nur für 21% ein Problem dar – global sind es hingegen 29%.

Überraschend: Ausgerechnet in Deutschland, wo Klagen über zu viel Regulierung häufig zu hören sind, scheint dies bei der KI-Implementierung keine große Rolle zu spielen.

Zwei mögliche Erklärungen:

  • Der EU AI Act wurde zwar verabschiedet, wird aber bislang hauptsächlich in Fachkreisen diskutiert. Möglicherweise sind dessen Auswirkungen auf Managementebene noch nicht vollständig durchgedrungen.
  • Die Deloitte-Studie belegt einen überdurchschnittlichen Fachkräftemangel in Deutschland sowie seltenere Adoptionsstrategien. Dies könnte bedeuten, dass die KI-Auswirkungen mangels Ressourcen noch nicht umfassend analysiert wurden – wodurch potenzielle Risiken weniger sichtbar sind.

Womöglich gehen deutsche Unternehmen das Thema KI auch einfach gelassener an als ihre globalen Wettbewerber (positiv ausgedrückt). Der Hype schlägt dann in beide Richtungen weniger aus – sowohl bei Chancen als auch bei Risiken.

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